Mittwoch, 6. Januar 2016

das Krokodil

Ich erwache von meinem Schmerz in der Schulter…wieder, seit Tagen quält er mich und ich hoffe, dass er irgendwann weg ist (ich weiß schon, dass ich mich damit selbst belüge), aber diesmal ist es schon 4.36 Uhr und ich schlafe bis der Wecker um 5.00 Uhr klingelt sowieso nicht mehr ein. 
- Aufstehen!!! -
Ich trotte in die Küche und stelle als erstes das Katzenfutter bereit, lege die Brötchen in den Herd um sie knusprig aufzubacken. Während die weißen Laibe sich bräunen, mache ich die Terrassentür auf und lasse die kalte Nachtluft herein. Neuer Schnee ist gefallen. Eine weiße glatte Schicht auf dem Terrassenboden. Schnell hole ich mir eine Decke und stelle mich in die Kälte des Morgens, ich presse meine Stirn gegen die Hauswand und merke wie meine Hitze der Nacht verfliegt, ich die Geräusche des beginnenden Tages aufsauge und mich frage ob das, was ich aus der Ferne gehört habe, echt ein Silvesterknaller war. Wer macht das Dienstagmorgen um diese Uhrzeit??? Ein Nichtschläfer, so wie ich? Na vielleicht war es auch ein Autogeräusch. 
Mir wird langsam frisch und ich ziehe die Wärme in der Küche vor, trete ein und schon kommt mir außer wohliger Wärme ein lieblicher Brötchenduft entgegen. Schön. Ich beginne das Obst zu schnippeln und als der Ofen „bing“ macht, öffne ich die Lucke und heißer Dampf prallt mir ins Gesicht. Ich war zu nah dran, aber alles gut. Mein Magen knurrt als hätte ich einen Bären verschluckt, der laut brummt. Ich bekomme nichts runter, aber ein Apfelstückchen landet dann doch in meinem Mund und das Knurren hört auf.
In der Küche ist alles erledigt. Ich lege mir Sachen für den Tag bereit, wie immer Schwarz. Ich trage diese Farbe halt am Liebsten. Nach dem "Ausflug" ins Bad, (ich brauche dort nicht soooo lange, denn irgendwie ist ja alles Routine am Morgen wenn man zur Arbeit muss) höre ich mir das bekannte Tippeln. Mir wird klar, Molly, unser Kater ist erwacht, das bedeutet meist auch, dass mein Kind munter ist. Ich mache dir Tür einen Spalt auf und höre nichts, nur das Schmatzen von Molly, der sich sein Frühstück schmecken lässt. 
Seit den Weihnachtsferien ist mein Kind ein kleiner Langschläfer geworden (für seine Verhältnisse), ich muss ihn also wecken. Schlechte Laune und ein mürrisches „ich mag nicht aufstehen“ springt mir entgegen. „Guten Morgen, ein neuer Tag beginnt….“ Ein Lied aus meiner Kindheit singe ich leise und mein Kleiner versöhnt sich mit dem noch jungen Tag. Papa hat Nachtschicht und das bedeutet für ihn im Elternbett zu nächtigen, deshalb mache ich einen Deal mit ihm, um ihn nicht nur munter, sondern auch aus den Federn zu bekommen. 
Ich sage ihm: „ich muss noch mal runter den Biomüll rausbringen und du hast in dieser Zeit die Möglichkeit aufzustehen. Mal sehen wer erster in deinem Zimmer ist.“ 
Kaum bin ich die knarrende Dachbodentreppe runter, höre ich schon das Knarren der Stufen unter seinen Füßen. Es hat geklappt, er ist aufgestanden. Ich komme wieder hoch und er sitzt mit zerknautschtem Gesicht einfach so an seinem Bettrand. Er träumt vor sich hin....
„Du hast gewonnen.“ Sage ich um diese Stille zu durchbrechen und  blitzartig kommt aus seinem Mund: „Mama, schau mal die Dachfenster sind voller Schnee, es hat erneut geschneit, stimmts?“ Nach dem Blick aufs Dachfesnter, fällt mein nächster Blick auf seinen Schreibtisch, der unter den Fenstern steht und schaue auf das Krokodil aus Holz, welches vor geraumer Zeit aus einem Fundstück Holz entstanden ist.


Ein Glücksmoment und Erinnerung für mich und ich bin ein wenig abwesend. 
Wieder "angekommen in der Welt" sage ich: „ Ja, es stimmt“  und in Gedanken überlege ich , ob ich die Einfahrt jetzt auch noch fegen muss……Nööö, beschließe ich, denn wir müssen los. Angezogen, gewaschen, gekämmt, den Bauch gefüllt und eingecremt steigt mein Kind in die auf der Heizung vorgewärmten Winterschuhe. Er liebt aufgewärmte Schuhe am Morgen. Ich auch, aber keiner stellt meine auf die Heizung. Also schlüpfe ich in meine etwas kalten Schuhe. Wir ziehen uns warm an, er setzt seinen Schulranzen auf, ich meinen Rucksack und los geht es….in den neuen Tag…..ein Tagesbeginn mit Glitzerschnee......

Ich habe beschlossen zwischen meinen "normalen" Beiträgen aus Deko und Natur mal ein wenig meine Glücksmomente festzuhalten - Nicht nur wie überlegt in meinem Büchlein. - Diese Beiträge fallen dann mehr den Worten zum Opfer als den Fotos, aber vielleicht gefällt es euch ja trotzdem.
Außerdem kann ich meine Liebe zum Schreiben auffrischen, denn seit meinem letzen Aufsatz in der Schule schreibe ich selten in dieser Form.

- Stine -

23 Kommentare:

  1. Liebe Stine. Was für eine tolle Idde, auch mal Geschichten zu bloggen. Habe gespannt bis zum Ende durch gelesen. Das würde mir auch gefallen.
    Ich wünsch Dir einen schönen Tag!
    Liebe Grüsse Paula

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  2. Liebe Stine,
    dieser etwas andere Post von dir hat mir gut gefallen -
    wie schön du den Morgen beschreibst - die ganz banalen Dinge -
    dadurch wird es interessant -
    hab einen schönen Tag -

    herzliche Grüße - Ruth

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  3. Liebe Stine,
    das hat Spaß gemacht, deinen Start in den Tag zu lesen:) Und Schulterschmerzen kenn ich .... echt blöd! Werd deswegen auch mehrmals wach in der Nacht. Ich freue mich auf weitere Glückmomente...
    Viele liebe Grüße, Anke

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  4. Liebe Stine,
    mir hat deine kleine Geschichte sehr gut gefallen
    und war geeiget für ein Abtauchen in DEINE Welt...
    Das Lied...ich kenne es auch..wird ja eigentlich
    nur...in bestimmten Kreisen gesungen..
    Es ist schön wenn man sich besinnt auf die kleinen
    Dinge und Freuden des Alltags.
    Ganz liebe Grüße von Sonja

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  5. Wundervoll, Deine neue Idee - viel näher bin ich Dir so als nur über Fotos.
    Doch... der "Herr Stine" sollte sich berufen fühlen, Deine Schuhe warm zu stellen, wie und wann er das auch immer bewerkstelligt, dann tut die Schulter zumindest gefühlt nicht mehr so weh...
    Deine Glücksmomente sind wie Fünkchen im schnöden Alltag trotz Schmerzen und Schlafmangel - der Tag wird dadurch ein besonderer, Du lässt Dich nicht unterkriegen.
    Noch was zum Grinsen: Ich hatte heute früh "Nacken". Auwaaaa. Und warum? Katerchen gab unbemerkt den Lover, schlief (also ich auf der Seite) Wange an Wange mit mir. Ich muss sehr tief geschlafen haben, da ich das sonst merke (ewig langes Schnurrhaar von ihm im Nasenloch, Coonies haben die längsten Schnurrhaare im Katzenreich, manchmal sabbert er auch schrecklich und der schnurrt so laut, hoiii). König musste mir ne Nackenmassage machen, sonst wäre gar nix mehr gegangen - ich schon gar nicht, hahaha. Als ich in die Küche ging, da grinste der Kater - ich schwör´s.
    In diesem Sinne, Glücksmomente sind was für Menschen, die selbst besonders sind - sonst sehen sie sie nämlich nicht.
    Alles Gute und Liebe, auch für Deine Schulter, Deine Méa, die nun wieder den Kopf richtig auf hat ;)

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  6. Liebe Stine!
    Das finde ich einfach eine geniale Idee und ich schließe mich dir direkt an und handhabe es im meinen Büchlein der "Unvergesslichen Tage" ganz genauso.
    Das entzückende Krokodil zeigt hoffentlich gewaltig die Zähne deinen leidigen Schmerzen. Ich hatte vor ein paar Jahren die gleichen Probleme und mir hat damals Akupunktur bestens geholfen die ständige Qual los zu werden.
    Ich wünsche dir gute Besserung und einen schönen Dreikönigstag! SUSANNE

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  7. Liebe Stine,
    das ist eine schöne Idee, auch mal von den Glücksmomenten zu berichten. Und vielleicht findest Du ein liebes Heinzelmännchen, das Dir Deine Schuhe warmstellt, wenn Du mal sagst, das Du das gerne hast? Mir wird gelegentlich der Schlafanzug auf die Heizung gelegt, wenn ich abends mal später heimkomme, das finde ich eine nette Geste.
    Das Fundkrokodil finde ich Klasse!
    Liebe Grüße von Karen

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  8. Das ist eine schöne Idee. Ich mag es, wie du alles so bildhaft beschrieben hast, da kann man sich richtig hineinversetzen. Ich glaube, ich sollte auch Anfangen, die kleinen Glücksmomente mal zu notieren. Wenn es einem mal nicht so gut geht, ist das eine schöne Erinnerung!
    lieben Gruß
    Gabi

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  9. Das ist eine wunderbare Idee! Ein ganz alltäglicher Morgen - aber ein Morgen voller Glück. Wir sollten viel öfter das kleine (und vielleicht auch das große) Glück im Alltäglichen zu erkennen und zu sehen. Denn es ist da!!! Das erinnert mich an meinen Vorsatz, jeden Abend mindestens einen Glücksmoment des Tages in meinen Kalender zu schreiben. Ich bin sicher, daß wir auf diese Weise viel sensibler werden für das Schöne und das Glück - also auch glücklicher!
    Danke, liebe Stine, für diese schöne Alltagsgeschichte.
    Herzliche Grüße
    Antje

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  10. Liebe Stine,
    vielen Dank für den Besuch bei mir und deine guten Wünsche. Fürs neue Jahr gebe ich die natürlich gerne zurück und wünsche dir und deiner Familie alles Gute für 2016.
    Die Idee mit dem mehr schreiben gefällt mir. Möchte ich lesen!
    Liebe Grüße
    Jessica

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  11. Liebe Stine,
    schöne Glücksmomente.......
    Herrlich.
    Ganz liebe Grüße
    Jen

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  12. Liebe Stine,
    das war ein wunderbarer Post, schreibe uns ruhig mehr von Deinen Glücksmomenten.
    So erfährt man auch ein wenig mehr aus dem Alltag lieber Blogger.
    Dir wünsche ich einen kuscheligen Abend, liegt Dein Langschläfer schon im Bett?
    Ganz liebe Grüße
    Nicole

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  13. Ich mag solche kleinen, aber besonderen Momente. Erinnerst du dich an meinem Post von der Hexe und der Prinzessin? Ich finde es wichtig solche Momente festzuhalten, denn das sind diese kleinen kostbaren Augenblicke in unserem Leben.
    Herzliche Grüße, Frau Vabelhaft

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  14. Liebe Stine,
    du hast eine wunderbar lebendige Art zu schreiben. Euren winterlichen Tagesbeginn kann ich mir richtig bildlich vorstellen. Da braucht es gar nicht mehr Fotos. Es hat Spaß gemacht zu lesen.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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  15. Ja, der Alltag hat uns wieder. So recht kann ich mich noch nicht damit anfreunden. Bei uns wird es morgen zwar keinen Schnee, dafür aber Frost geben. ;(

    lg kathrin

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  16. Wie schön! Gerne darfst du uns öfter mit so schönen Begebenheiten aus dem Alltag beglücken.
    Herzlichst Ulla

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  17. Toll! Ich habe das Lesen sehr genossen! Es wäre schön, wenn du so etwas öfter machst!!! Liebe Grüße, Jeannette

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  18. Liebe Stine
    Toll....und bitte mehr davon. Ich bin mit dir - jeden Morgen zwischen 4.30 und 5.00 Uhr, bin ich auch wach ;-).
    Liebste Grüsse
    Nadja

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  19. Wunderschön, liebe Stine!
    glg Susanne

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  20. Hallo Stine,

    so etwas finde ich auch immer wieder ganz schön, manchmal schafft man es auch gar nicht viele Fotos zu machen und so zieht dann etwas mehr Vielfalt ein, in Deinem Blog :)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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  21. Hallo Stine tolle Idee auch mal nur so zu schreiben was einem durch den Kopf geht oder was man erlebt hat.Dir noch ein schönes Wochenende,lg Elke

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  22. Liebe Stine,
    zuerst einmal danke für deine lieben Worte bei mir auf dem Blog.
    Dein Post ist wunderschön, zeigt er doch, wie viele Glücksmomente so ein Morgen bereithällt - man muss sie einfach nur warnehmen. Danke dafür, es hat mir großen Spaß gemacht, das zu lesen.
    Einen schönen Sonntag und alles Gute für deine Schulter.
    Liebe Grüße
    Silke

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  23. Liebe Stine,
    ein wunderschöner Post. Ich freue mich schon auf deine nächsten Gedanken :O).....

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